Rauchfreie Umgebung schützt unsere Jugend

Krebshilfe unterstützt EU-Empfehlung

Die EU-Empfehlung, das Rauchen im Freien - insbesondere an Orten, an denen sich Kinder aufhalten - zu verbieten, ist für die Krebshilfe und Lungenfachärzt:innen eine sinnvolle gesundheitspolitische Maßnahme: „Wenn uns das gesundheitspolitische Ziel, die Anzahl der Raucher:innen drastisch zu reduzieren, ein echtes Anliegen ist, dann ist diese Empfehlung ein wichtiger Schritt in diese Richtung,“ bekräftigt dazu Krebshilfe Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda.

In Österreich rauchen 20,6 % der über 15-Jährigen täglich. Diese Zahl liegt weit über dem EU-Schnitt von 19,7 %. „Wenn wir das Rauchen langfristig eindämmen und vor allem Kinder und Jugendliche schützen wollen, müssen wir die Gelegenheiten, bei denen geraucht werden kann, erheblich einschränken,“ ist auch Prim. Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour, Vorstand der Abteilung innere Medizin und Pneumologie an der Klinik Floridsdorf und Leiter des Karl-Landsteiner-Instituts für Lungenforschung und pneumologischer Onkologie überzeugt.

Ein Rauchverbot an Orten, an denen sich Kinder aufhalten - wie Spielplätze, Bäder, Schulen, aber auch in den Außenbereichen von Gastronomiestätten – verhindert, dass Erwachsene als schlechtes Vorbild auftreten und reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche mit dem Rauchen beginnen. Gleichzeitig wird auch für bestehende Raucher:innen der Anreiz geschaffen, ihren Zigaretten-Konsum zu verringern oder ganz aufzuhören. „Diese Maßnahme ist daher überfällig, wenn wir ernsthaft verhindern wollen, dass die nächste Generation in die Raucherfalle tappt,“ so Sevelda.

Auf alternative Tabakprodukte nicht vergessen

Neben den Rauchverboten gehört auch die Einbeziehung von alternativen Tabakprodukten ins Nichtraucherschutzgesetz dringend auf die politische Agenda. „Immer mehr Kinder und Jugendliche sprechen auf die immer intensivere Werbung der Hersteller dieser Produkte an,“ erklärt Sevelda. „Wir wissen aber, dass dies Einstiegsprodukte für eine langfristige Raucher:innen-Karriere sind,“ so Valipour.  Zusätzlich sehen die Experten eine strengere Preispolitik für Tabakprodukte als weiteren Schritt, um den Einstieg in die Raucherkarriere zu erschweren.

Don’t smoke – Symptomcheck für Raucher:innen

2022 erkrankten 2.901 Männer und 2.302 Frauen in Österreich an einem bösartigen Lungentumor. Lungenkrebs war damit, nach den geschlechtsspezifischen Tumoren, die häufigste Krebserkrankung (insgesamt 11,6 % aller Krebsneuerkrankungen). 2.363 Männer und 1.762 Frauen verstarben 2022 daran. Rauchen ist nach wie vor für 90% aller Lungenkrebserkrankungen verantwortlich. „Noch immer unterschätzen Raucher:innen die tatsächlichen Folgen ihres Tabakkonsums,“ erklärt Sevelda. Die Krebshilfe bietet daher gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, der Österreichischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie, dem Karl-Landsteiner-Institut für Lungenforschung und pneumologische Onkologie sowie dem Austrian Comprehensive Cancer Network auf ihrer Website www.dontsmoke.at einen kostenlosen Symptom-Check für Raucher:innen an, um das persönliche Lungenkrebs-Risiko besser einzuschätzen. „Wir sind tagtäglich mit den negativen Konsequenzen des Tabakkonsums konfrontiert,“ erklärt Valipour. „Umso wichtiger ist es, aktiv zu werden.“

Österreichische Krebshilfe Niederösterreich

Sibylle Rasinger BA, MSc
Geschäftsführung
Beratungsstelle Wr. Neustadt

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