Eierstockkrebs-Welttag (8.5.)

Wien, am 2.5.2024. Der Eierstockkrebs-Welttag wurde 2013 ins Leben gerufen und wird jedes Jahr von 200 Organisationen weltweit thematisiert. In Österreich weisen Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie (AGO) auf die Komplexität dieser Tumorerkrankung und die besondere Herausforderung für die Patientinnen und das betreuende Team hin.  

Laut Statistik Austria erkrankten in Österreich seit dem Jahr 1983 32.088 Frauen an Eierstockkrebs, 21.775 verstarben leider an den Folgen der Erkrankung. Im Jahr 2022 sahen sich 718 Frauen mit der Diagnose konfrontiert, 487 verstarben (Statistik Austria,Österreichisches Krebsregister, Stand 09.01.2024).  Die hohe Mortalitätsrate (=Sterblichkeitsrate) ist vor allem der bis dato immer noch fehlenden Früherkennungsmöglichkeit geschuldet, wodurch die Erkrankung zumeist erst in einem fortgeschrittenen Tumorstadium erkannt wird.

Fehlende Früherkennungsmöglichkeit - Diagnose meist im fortgeschrittenen Stadium 
In den letzten Jahrzehnten wurden große wissenschaftliche Anstregungen unternommen, um eine Früherkennungsmethode für Eierstockkrebs zu finden. "Es wurde eine Reihe von unterschiedlichen Tests - seien es Bluttests, "normale" und aufwändigere Ultraschalluntersuchungen - beforscht", so Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul SEVELDA. "Keine dieser Testkonzepte eignete sich jedoch leider zur Früherkennung von Eierstockkrebs. Es bleibt zu hoffen, dass z.B. die zirkulierende Tumor-DNA als Marker zukünftig eine Früherkennungsmöglichkeit bieten kann."

Präzisionsmedizin
„Aufgrund des fortgeschrittenen Tumorstadiums sind typischerweise zwei Behandlungsmodalitäten notwendig: einerseits eine aufwändige Operation, um alle Tumorabsiedelungen (insbesondere in der Bauchhöhle verteilen sich diese Arten von Tumorzellen sehr schnell und lagern sich an vielen Stellen der Bauchhöhle ab) komplett zu entfernen andererseits eine systemische Therapie (Chemotherapie), die alle potentiell im gesamten Körper verteilten Tumorzellen zerstören soll,“ so Assoz.-Prof. Dr. Christoph GRIMM, Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO-Austria). „Darüber hinaus gibt es noch zusätzlich zielgerichtete Medikamente, die in Kombination mit der Chemotherapie oder im Anschluss für mehrere Monate verabreicht werden. Ein ganz wesentlicher Bestandteil in der möglichst präzisen Auswahl der am besten geeigneten Medikamente ist die Tumortestung. Dadurch können die Medikamente immer exakter auf die jeweiligen Tumorzellen abgestimmt werden und eine bessere Wirkung erreicht und unnötige Nebenwirkungen gespart werden. Dieser präzisere Einsatz der Medikamente hat zu einer deutlichen Verlängerung des mittleren Gesamtüberlebens dieser Krebserkrankung geführt,“ so Grimm.

Klare Empfehlung für die Behandlung in zertifizierten gynäkologischen Zentren
Es gibt eindeutige Hinweise, dass die Behandlung von Eierstockkrebs in Abteilungen, die sich auf die Behandlung von komplexen Tumorerkrankungen wie Eierstockkrebs spezialisiert haben, für die betroffene Patientin ein besseres Ergebnis bringt. Die Österreichische Krebshilfe und die AGO-Austria empfehlen daher die Behandlung von Eierstockkrebs in zertifizierten gynäkologischen Zentren. Informationen und eine Auflistung aller Zentren finden Sie unter https://www.krebshilfe.net/services/spezialzentren-frueherkennung/zertifizierte-gynaekologische-zentren

Ausführliche Broschüre für Eierstockkrebs-Patientinnen  
Die Diagnose „Eierstockkrebs“ bedeutet für die Patientinnen einen radikalen Einschnitt im bisherigen Leben, besonders weil die Diagnose meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium gestellt werden kann. Es brechen eine Vielzahl an Ängsten, Fragen und Sorgen über Patientinnen herein. „Mit der umfassenden Broschüre wollen wir Betroffenen einen Leitfaden zur Hand geben, der helfen soll, über medizinische Themen zu informieren aber auch über das breite Hilfs- und Unterstützungsangebot und die Möglichkeiten zum Austausch unter Betroffenen,“ so Krebshilfe-GF Doris KIEFHABER. Die Broschüre wurde von österreichweiten Eierstockkrebs-Expert:innen der AGO-Austria in bewährter Zusammenarbeit mit der Österreichischen Krebshilfe herausgegeben und steht zum kostenlosen Download unter www.unterleibskrebs-oesterreich zur Verfügung.

Rund um die Uhr für Sie da – geschlossene FB-Gruppe „Unterleibskrebs Österreich“ Die von Krebshilfe und AGO ins Leben gerufene geschlossene FB-Gruppe „Unterleibskrebs Österreich“ ist für Betroffene eine wertvolle Möglichkeit für den Austausch untereinander und für alle Fragen, die am Herzen liegen. Dieses Angebot ist eine Ergänzung zu dem breiten Unterstützungsangebot in einer der 63 Krebshilfe-Beratungsstellen. Kontaktinfos zu den Beratungsstellen unter www.krebshilfe.net.  

„Olivia“ - Neue europaweite Plattform für Eierstockkrebspatientinnen
Der digitale Patientenleitfaden für Eierstockkrebspatientinnen wurde von der Europäischen Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie (ESGO), dem Europäischen Netzwerk der Interessenvertretungen für gynäkologischen Krebs (ENGAGe) und mit Unterstützung von AstraZeneca entwickelt. „Die digitale Plattform «Olivia» soll allen, die von Eierstockkrebs betroffen sind sowie ihren Angehörigen und Behandlungsteams, umfassende Unterstützung im täglichen Leben bieten – von der Diagnose bis zur Therapie und der langfristigen Versorgung,“ so Univ.-Prof. Dr. Nicole CONCIN, unter deren ESGO-Präsidentschaft diese neue europaweite Plattform ins Leben gerufen wurde. Die Informationen für Patientinnen, die in Österreich behandelt werden, wurden von der Krebshilfe und der AGO-Austria angepasst. Mehr Informationen unter: https://ovarian.gynecancer.org/at/

Für Rückfragen:
Doris Kiefhaber
Österreichische Krebshilfe, Geschäftsführung
Tel. +43-676-502 43 72, e-mail: kiefhaber(at)krebshilfe.net

Österreichische Krebshilfe Niederösterreich

Sibylle Rasinger BA, MSc
Geschäftsführung
Beratungsstelle Wr. Neustadt

Tel: 050899/2297 oder 2279
Mobil: 0664-3237233
Email: rasinger(at)krebshilfe-noe.at