Broschüre "Leben mit der Diagnose Krebs"
Ausführliche Informationen und Hilfestellungen zur Krankheitsbewältigung gibt Ihnen die Broschüre "Leben mit der Diagnose Krebs".
Die Idee zu dieser CD entstand beim Besuch der Jahrestagung der österreichischen Gesellschaft für Psychoonkologie in Bad Ischl. Dr. Pober konnte dort erstmals selbst die Musiktherapie und Herrn Doz. Tucek kennenlernen. Seine eigene Ausbildung in Hypnotherapie nach Erickson, die er damals gerade absolvierte und die Klänge der Instrumente verbanden sich zur Idee, eine Anleitung zur Entspannung im Stil der einfühlsamen Sprachmuster des Milton Erickson zu verfassen und diesen Prozess des Loslassens von den Anspannungen des Alltags durch den berührenden Klang der Instrumente zu unterstützen.
Unterstützt von der niederösterreichischen Krebshilfe entstand im Tonstudio von Harald Fendrich in Brunn am Gebirge diese CD. Text und Stimme stammen von Dr. Pober. Die dazu passenden Klänge wurden im Rahmen eines internen Wettbewerbs des Masterstudienlehrgangs Musiktherapie der Fachhochschule Krems (Leitung: Priv. Doz. Mag. Dr. Gerhard Tucek) unter der Leitung von Mag. Marlies Sobotka konzipiert und mit den Studierenden eingespielt.
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Musiktherapie ist eine eigenständige Heilmethode. Musiktherapie dient der Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit. Es gibt zwei Richtungen der Musiktherapie: In der rezeptiven Musiktherapie wird die therapeutische Wirkung durch das Hören von Musik erzielt. In der aktiven Musiktherapie wird der Patient zum Musizieren motiviert.
Durch ihre Fähigkeit starke emotionale Reaktionen hervorzurufen, war Musik schon früh mit Heilung und Wohlbefinden verbunden. Bis in die Frühantike hinein wurden durch das gezielte Versetzen in Trance die Götter beschworen und Dämonen vertrieben. In der klassischen Antike ging man davon aus, dass sich kranke Menschen in Unordnung befinden und durch die Hilfe von Musik die geistige und seelische innere Harmonie wiederhergestellt werden kann. Auch im Alten Testament gibt es einen Hinweis auf den Einsatz von Musik zur Heilung von Krankheiten. In der Renaissance gewann der Zusammenhang von Affekten, vor allem der Melancholie, und Musik an Interesse. In der Romantik wandelte sich das klassische medizinische Bezugssystem der Musik hin zum psychologisch ausgerichteten Schwerpunkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden die heutigen Bereiche der aktiven Musiktherapie. Seit den 1980er Jahren stieg das Interesse an rezeptiver Musiktherapie wieder.
Musiktherapie ist eine praxisorientierte Wissenschaftsdisziplin, die in enger Wechselwirkung mit Medizin, Gesellschaftswissenschaften, Psychologie, Musikwissenschaft und Pädagogik steht. Ihrem Wesen nach ist Musiktherapie als psychotherapeutisch zu charakterisieren – in Abgrenzung zu pharmakologischer und physikalischer Therapie. Musiktherapeutische Methoden folgen gleichberechtigt tiefenpsychologischen, verhaltenstherapeutisch-lerntheoretischen, systemischen, anthroposophischen und ganzheitlich-humanistischen Ansätzen. Musiktherapie kann generell in zwei unterschiedlichen Settings erfolgen:
Die rezeptive Musiktherapie ist die älteste Form der Musiktherapie. Der Patient nimmt die Musik, entweder vom Therapeuten gespielt oder abgespielt von Medien wahr, d.h. ohne Einfluss auf die musikalische Gestalt. In der rezeptiven Musiktherapie nutzt man die Tatsache, dass Musikhören die Introspektion, die Selbstbeobachtung und die Selbstwahrnehmung erhöhen kann. Biographisch bedeutsame Musik wird verwendet, um Ressourcen zu aktivieren. Die Wirkung der Musik wird dabei sehr von der Musikpräferenz beeinflusst, die von musikalischer Biographie, Alter, Sozialstatus, Hörsituation etc. beeinflusst wird. Wichtige Anwendungsfelder sind u.a. die Arbeit mit Frühgeborenen, Innere Medizin, der geriatrische Bereich, komatöse Patienten und Sterbebegleitung.
Die Unterscheidung zwischen aktiver und rezeptiver Musiktherapie bezieht sich auf den Aspekt der musikalisch-gestaltenden Teilnahme des Patienten. In der aktiven Musiktherapie ist der Patient, im Gegensatz zur rezeptiven Musiktherapie, durch Spielen am Instrument aktiv beteiligt. Die Musikinstrumente, mit denen der Patient musikalisch (meist) improvisiert, geben ihm neben dem Verbalen und Nonverbalen eine weitere, nämlich musikalische Möglichkeit des Ausdrucks. Die Auswahl des Instruments bzw. der Instrumente wird meist auf die konkrete Therapiesituation abgestimmt, d.h. sie steht im engen Zusammenhang zu aktuellen Themen/der Situation des Patienten. Eine musikalische bzw. instrumentale Vorbildung des Patienten ist nicht nötig, da die musiktherapeutische Musik keinerlei Ansprüche an Fähigkeiten oder Virtuosität stellt.
In Österreich wurde 2008 das Musiktherapiegesetz (MuthG, BGBl. I Nr. 93/2008) verabschiedet, welches am 1. Juli 2009 in Kraft getreten ist. Dies gibt der österreichischen musiktherapeutischen Berufsgruppe die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen zur Ausübung von Musiktherapie bzw. eine gesetzliche Grundlage des Berufes Musiktherapeutin/Musiktherapeut. Österreich ist bislang der einzige europäische Staat mit einem eigens für diese Berufsgruppe geschaffenen Gesetz.
In Österreich besteht seit 2012 ein neuer Lehrstuhl mit wissenschaftlichem Schwerpunkt am Institut für Musik- und Bewegungserziehung sowie Musiktherapie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien[7], das außeruniversitäre „Wiener Institut für Musiktherapie“[8] sowie an der Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg das Forschungsprogramm Musik-Medizin. In Österreich findet die Ausbildung zum Musiktherapeuten im Rahmen eines Magister-Studiums (8 Semester) an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien statt und an der IMC Fachhochschule Krems ist seit Herbst 2009 ein Bachelor Studiengang etabliert - seit 2012 gibt es auch einen berufsbegleitenden Masterstudiengang. Seit 2010 wird in Graz (GRAMUTH) ein Berufsbegleitender Lehrgang angeboten.